Heute vor 210 Jahren starb Johann Gottfried Seume in Teplice in Böhmen, heute in Tschechien. Er wurde nur 47 Jahre alt.
Seume ist vielen durch seine Dichtungen bekannt. Er schrieb aber auch zahlreiche – oftmals politische – Essays, mit denen er häufig den Zorn der Herrschenden entfachte und unter Zensur zu leiden hatte; und er war ein bedeutender Reiseschriftsteller.
Goethe unternahm seine berühmte „Italienische Reise“ mit der Kutsche. Seume hingegen ging auf eine lange Fußwanderung. Er kam bis Syrakus auf Sizilien.
Als junger Mann kam Seume als hessischer Söldner bis Halifax in Nova Scotia, Kanada. Dort traf er auch auf die einheimischen Mi’kmaq.
Seumes Weltsicht wurde durch seine Erfahrungen mit den Mi’kmaq nachhaltig beeinflusst. In einigen seiner Schriften bezog er sich sogar direkt auf dieses indigene Volk, allerdings ohne es beim Namen zu nennen; „Mi’kmaq“ kannte damals in Deutschland niemand. Stattdessen verwendete Seume das seinerzeit in Europa bereits geläufige Wort „Hurone“ – genaugenommen zwar sachlich falsch; im übertragenen Sinne erfüllte es jedoch seinen Zweck.
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